Mom und Paps, die schlafen noch,
es war ne harte arbeitswoch.
Doch baby ist schon früher wach,
macht deshalb auch keinen krach.
Und um die eltern nicht zu stören,
sucht es sich allein die möhren.
Erinnert sich an ein gerät,
das bisweilen auch aufgeht.
Und will auf allen vieren
den kühlschrank inspezieren.
Krabbelt gleich zur küche hin,
die tür geht auf - was ist wohl drin?
Vor sich herrlich aufgereiht,
abgekühlt zur haltbarkeit,
sind viele bunte sachen,
die sogleich freude machen.
Fleischpastete, buttercrem,
na, da wollen wir mal sehn.
Aus der cellofanen hülle
befreit in seiner ganzen fülle
sind zwei klopse, deutscher art,
die Mom hier wohl aufbewahrt.
Baby legt sie aufs parkett,
umhergerollt sind sie ganz nett.
Doch es fehlt der zusatz hier,
ein roter farbstoff, dazu bier!
Das sixpack ist gleich aufgemacht
und kommt entgegen, daß es kracht.
Eine flasche ist zerbrochen,
alsbald hats nach bier gerochen.
Doch zum glück kommt niemand rein,
pscht - jetzt heißt es leiser sein!
Die lache nimmt es schon in kauf,
denn ein klops schwimmt obenauf.
Dann auf der suche nach was rotem
hat sich ein töpfchen angeboten.
Darin ein süßer klebstoff weilt,
ist zwischen gläsern eingekeilt.
Doch für den klops ist nichts zu schade,
kommt auf ihn die marmelade.
Aber zu allem überdruß:
baby ist es mit genuß.
Und da jetzt der durst geweckt,
wird der boden abgeschleckt.
Und ein bäuerchen danach
hat es dann wie Paps gemacht.
Doch reicht das mahl dem kind nicht schon,
weiter geht die exkursion.
Eine schüssel... schau mal rein -
pudding scheint darin zu sein.
Mmm, das gibt ganz sicher kraft,
fehlen tut vielleicht noch saft.
Da oben stehn paar tüten rum,
nur ziemlich weit - es ist zu dumm!
So klimmt sich baby hoch hinan,
bis es aufrecht stehen kann.
Greift - sieht nichts, ist zu klein -
in das eierfach hinein.
Eines, gelockert aus dem halt
in den pudding unten knallt.
Gelbliches aus weißer schale,
baby zaubert was zum mahle.
Nimmt sich dann was andres raus,
leert es auf dem pudding aus.
So endet auch die bratensoße,
die Mammi sammelt in der dose,
als brauner schleim im eisalat,
gemischt mit pudding, akkurat.
Und weils so schmeckt, ißt baby-maus
gleich mit hand und mund daraus.
So ist ihm ins gesicht geschrieben,
wo die zutaten geblieben.
Daß jeder sieht und es versteh,
hier schmaust ein wahrlicher gourmet!
So hockt er in der pfitze,
bierumspült am sitze.
Quickt vor sich hin aus wohlgefallen
und läßt erst dies nach draußen schallen.
So daß der eltern sinn geweckt
und alles endlich aufgedeckt.
Bier, pudding und das klopse gar
nur noch zum teil erkennbar war.
Alles zu einem brei vereint,
baby mittdrin zu lachen scheint.
Und das geht so mit jedem kind,
wenn möhren nicht zu finden sind.
der eisläufer
Dem mann, der sich nichts zugetraut,
dem bleibt die halbe welt verbaut.
So sucht er oft das risiko,
gefährliches stimmt manchmal froh.
Und laufen läßt er diesen trieb,
wenn er sich aufs eis begibt.
Denn dort beherrscht er sich perfekt,
wird sein genie erstmal entdeckt.
Und auch der frauen augenglanz
ist ihm lohn für seinen tanz.
So geht er mutig auf das eis,
der schlittschuh ihm die richtung weist.
Die eine hand noch an der bande,
sicherheit ist keine schande.
Doch will er dann zur mitte bald,
muß er's allein und ohne halt.
Dies unterfangen, gut getimt,
ist jedoch schwerer, als es scheint.
Sobald er nämlich losgelassen,
versucht er, nach dem mond zu fassen.
Die beine geh'n schneller davon,
als der rest des ganzen schon.
So hebt er ab für kurze zeit,
genießet schwerelosigkeit.
Eh er dann hinterrücks erfährt,
wie sich sein körper schnell erschwert.
Doch's fallen tat ihm nichtmal weh,
der aufprall, der war nicht ok.
Passieren kann sowas jedoch,
und bald schon ist er wieder hoch.
Nur die füß' bleiben nie still,
dreh'n sich rum, wie er's nicht will.
Fahren selbständig ins gefecht,
einer nach links, der andre rechts.
Zwingen den manne zum spagat,
die kür erst jetzt begonnen hat.
Schnell reißt er sich zur seite rum,
der sprung kommt an beim publikum.
Und aus dem schwung heraus entsteht
'ne pirouette, die sich dreht.
Dem manne leicht die sinne schwinden,
vom magen kommt arges empfinden.
Schon zu lange hielt er stand,
wie er mit befremdung fand.
Deshalb fällt er, daß man's weiß,
mit der nase auf das eis.
Nun endlich findet er die zeit
für heiter - und für übelkeit.
Die anspannung vorher tat gefährden
dem probleme herr zu werden.
Gedanklich er den kern ersinnt:
die balance hatte nicht gestimmt!
Und weiter fällt ihm dazu ein:
das eis ist glatt, mein können klein.
Deshalb beginnt er noch einmal,
doch jetzt trifft er die richt'ge wahl.
Fernab der sinn nach huldigung,
üben ist die entschuldigung.
So breitet er die arme aus
und gleitet stetig gradeaus.
Wie zwei flügel hält er sie,
ausgestreckt zur balancie.
Und was jetzt den vergleich angeht -
ein pinguin das schon versteht.
Doch der mann, zum held mutiert,
beim nächsten mal sich ausstaffiert.
Knieschützer und ärmelschoner
weisen ihn als marsbewohner.
Und der helm aus leichtmetall
lindert jeden weit'ren fall.
Dazu das kissen in der hose
beläßt ihn sicher in der pose.
So gewappnet kann er geh'n
und der gefahr ins auge seh'n.
Einzig furcht ihn noch befällt,
daß das eis einmal nicht hält.
Doch auch hier ist vorgesorgt
mit einem rettungsring aus kork.
Die ansicht nun, sein outfit sei
ne zumutung und obendrein
erziele er, mit respekt,
bei frauen nicht einmal effekt,
ist falsch und so wirklichkeitsfern,
sehen wir doch alle gern,
wenn jemand der gefahr vorbaut,
wie's sich keiner von uns traut.
So zeigt er uns fürs auge was,
Zwar keine kunst, doch dafür spaß.
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